Freitag, 4. Februar 2011

Sprossen - urgesunder Kraftspender im Frühjahr

Gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft das vitalisierende, frische und wohlschmeckende Gemüse, das man sich jederzeit selbst ziehen kann: Sprossen.

Die Keimlinge sind vor allem deshalb so gesund, weil die Pflanzen in der Keimphase besonders reich an Vitaminen, Mineralien und  lebenswichtigen  Spurenelementen sind. Vitamin C soll zB. in manchen Keimen (im Vergleich zur fertigen Pflanze) um bis zu 3000 Prozent erhöht sein! Um eine gute Sprossenqualität zu erhalten empfiehlt es sich, sie selbst zu ziehen, und zwar aus Samen aus dem Bioladen.
Für den Küchenanbau eignen sich Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Mungobohnen, Linsen...), Getreide (Hafer, Roggen, Mais...), aber auch Samen von Kresse, Radieschen, Senf und so weiter. Im Handel gibt es verschiedene Behälter zur Sprossenherstellung aus Plastik oder Ton, doch ich möchte eine ganz einfache Methode vorstellen:
Du brauchst dazu Samen.
Ich bevorzuge momentan eine Mischung aus Mungobohnen, Linsen und Senfsaat. Sie schmeckt frisch und dabei durch den Senf angenehm würzig scharf, und nebenbei stärken die enthaltenen Senföle die Widerstandskraft!
In  ein Glas, zB. ein herkömmliches 500g Honigglas oder ein Glas ähnlicher Größe mit Schraubverschluss, kommen nun je ein knapper Esslöffel Samen, aufgefüllt mit Wasser. Dies bleibt zum Einweichen am besten über Nacht stehen, große Hülsenfrüchte können auch länger weichen.

links: frisch in Wasser eingeweichte Samen, Mitte: nach drei Tagen

Nach 12 bis 24 Stunden wird alles durch ein Sieb gegossen, die Samen werden abgespült und kommen feucht in das Glas zurück. Ich lasse es noch einen Tag zugeschraubt stehen, am liebsten bei nicht zu kalter Zimmertemperatur. Nun werden die Samen wieder abgespült, ab jetzt jeden Tag. Ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt nötig oder sinnvoll ist, aber dieser Akt ist mein Ritual, meine Pflege, damit sie auch richtig gut gedeihen. Der Deckel wird nun auch nicht mehr zugeschraubt, sondern bleibt locker auf dem Glas liegen, so dass es belüftet wird, aber nicht austrocknet. Man kann jetzt jeden Tag beim Wachsen zusehen, und staunen , wie kraftvoll sich das Leben entwickelt, einfach wunderbar!
Sobald sich die ersten kleinen grünen Blättchen zeigen, stelle ich das Sprossenglas auf die Fensterbank. Dort ist es kühler und es gibt Licht. Nach 6 Tagen kann es dann schon mal so aussehen...

...wobei eine Hälfte der ursprünglich angesetzten Sprossen aus diesem Glas schon geerntet wurde! Sie schmecken übrigens nicht nur in asiatischen Gerichten, sondern auch auf einem Frischkäsebrot, über Bratkartoffeln oder in der Suppe (Sprossen von großen Hülsenfrüchten sind besser verdaulich, wenn man sie kurz blanchiert, also zB. in die Suppe oder Soße gibt).
Unschlagbar finde ich allerdings diese Zubereitung:
Eine handvoll Sprossen (meine Mischung) mit Wildkräutersalz bestreuen und einen halben Esslöffel Kürbiskernöl darübergben.
Eine kleine, sehr feine Vorspeise! Und dabei auch noch so gesund!